Von der Idee zur Lampe: Steampunk-Lampen von Industriële Thuis Verlichting
Geschrieben von Andreas Erle (22.11.2022 00:00 CET)
(Disclaimer: Ich bin seit vielen Jahren normaler Kunde bei ITV, bekomme keinerlei Provision, Testmuster oder verbilligte Lampen. Dieser Artikel ist rein der Versuch, meine Begeisterung über die Lampen mit Euch zu teilen!)
In 2017 hatte ich eine Zufallsbegegnung: In einem Jouw Marktkram (einem in den Niederlanden verbreiteten Shopkonzept, in dem Privatleute Flächen mieten können und dort ihre Sachen zum Kauf anbieten) fiel mir eine kleine Fläche mit auffälligen Lampen ins Auge. Auffällig, weil aus Industrieteilen wie Rohren, Ventilen, Armaturen gebaut und dann mit Leuchtmitteln versehen. Der erste Gedanke, um diese zu beschreiben, ist „Steampunk“. Und da fand ich mich in der Zwickmühle: In eine der Lampen hatte ich mich direkt verliebt, dann aber festgestellt, dass diese sehr ähnlich einer Grubenlampe war, die mein Vater früher auf der Zeche verwendet hatte. Die hält er immer noch in Ehren, und für seinen nahenden 75. Geburtstag war die neue Version ein optimales Geschenk.
Die Lösung: Der direkte Kontakt zum Künstler, Marcel Hoveling von Industriële Thuis Verlichting mit der Frage, ob er nochmal so eine ähnliche bauen kann. Daraus entstand dann eine mittlerweile über fünf Jahre bestehende Verbindung, die insgesamt 10 verschiedene Lampen zu mir gebracht haben.
Am Beispiel der zehnten Lampe lässt sich der Prozess von der Planung zur Lampe gut beschreiben:
Wer einen Plattenspieler sein Eigen nennt, der kennt die Herausforderung: Die Hülle der aktuellen LP muss irgendwo untergebracht werden. Dazu kommt, dass die Cover wie auch die Vinyls selbst oft wirkliche Kunstwerke sind, die auch entsprechend in Szene gesetzt werden sollten. Wie geht das besser als mit einer entsprechenden Lampe?
Die Idee:
Um Marcel möglichst genau zu sagen, was ich mir vorstelle, habe ich eine Skizze gemacht. Das ist oft der Anfang jeder Planung bei Marcel: Skizzen, Fotos, manchmal auch einfach eine Idee in seinem Kopf. Bei externen Wünschen schließt sich dann noch eine Phase an, in der die Vorgaben noch einmal genauer abgestimmt werden. Wie groß soll die Lampe sein? Welche Farbe soll sie haben? Gibt es weitere Vorgaben?
Puzzeln mit System:
Nachdem die Vorgaben soweit klar sind, beginnt der Planungsprozess. Das kann auf Papier stattfinden, in vielen Fällen ist es aber tatsächlich ein Puzzlespiel: Vorhandene Teile werden wieder und wieder umgruppiert und neu angeordnet, bis ein erstes Design entstanden ist. Das ist dann die Basis für ein Angebot, denn umsonst ist die Lampe natürlich nicht. Meine Tisch- und Wandlampen lagen alle zwischen 70 und 130 Euro. Abhängig davon, welche Teile verwendet werden und wie groß die Lampe ist. Besonders die Lampenschirme sind meist eine Herausforderung: Neue sind teuer, gebrauchte in vernünftigem Zustand nicht ganz so einfach zu bekommen.
Der Prototyp
Normalerweise entsteht aus dem Plan und den zu verwendenden Teilen relativ schnell eine zusammengebaute Lampe. In meinem Fall hatte ich dann noch eine Anmerkung, die das Design noch einmal umgeworfen hatte (sorry, Marcel!). Generell bleibt die zusammengebaute Lampe ein paar Tage stehen und darf (und muss) sich immer wieder Marcels kritischen Augen stellen. Nicht selten führt das dazu, dass sich das Design nochmal ändert.
Das finale Produkt
Wenn das Gerüst der Lampe für Marcel final ist, dann wird die Lampe in der gewünschten Farbe gesprayed, die Elektrik wird eingezogen und die Lampenschirme – die ja recht empfindlich sind – montiert.
Sobald die Lampe vollendet ist, wird der Kunde informiert. Wer nicht das Glück hat, in der Nähe von Hellevoetsluis zu sein und die Lampe abholen zu können, der kann sich die Lampe gut verpackt für einen fairen Tarif schicken zu lassen. Fair heisst hier "der Größe, dem Gewicht und dem Schutz angemessen", nach Deutschland bespielsweise fallen ca. EUR 30,- an.
Hier findet Ihr die Übersicht der Lampen. Die, die nicht als verkocht (verkauft) bezeichnet sind, sind noch verfügbar.
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